Winzlinge im Anflug

Kategorie: Natur


Der Frühling ist noch weit weg. Doch wer unter Heuschnupfen und anderen allergischen Reaktionen leidet, sollte jetzt beginnen, sein Immunsystem zu stärken.




Diesmal machen wir es wie die Warenhäuser, die schon im Herbst den Weihnachtsschmuck präsentieren:

Wir schreiben über den Frühling. Aus gutem Grund. Als Folge der Klimaveränderung beginnt der Pollenflug von Haselsträuchern, Birken und Eschen – und somit die Zeit der allergischen Reaktionen – heute zwei bis drei Wochen früher als noch vor 20 Jahren. Bereits Ende Januar können die ersten Nasen jucken und bei den Betroffenen die Vorfreude auf den Frühling dämpfen. Die Pollen sind aber nur der kleinere Teil der leidigen Geschichte. Eine viel zentralere Rolle in der Entstehung von Heuschnupfen spielt das Immunsystem. Damit das Immunsystem in der Pollensaison nicht überreagiert, braucht es bereits vor der Pollensaison die nötige Unterstützung.


Wie das Immunsystem reagiert

Eine Aufgabe des Immunsystems ist das Unschädlichmachen von körperfremden Eiweissen. Diese Eiweisse sind in Parasiten, Bakterien, Viren sowie in Pollen und Milbenkot enthalten. Das Abwehrsystem

erkennt die fremden Substanzen und produziert eine Armee von Antikörpern. Diese verbinden sich mit den körperfremden Eiweissen und zersetzen sie in einzelne Aminosäuren, damit der Körper sie anderweitig nutzen kann. Bis heute rätselt die Wissenschaft, weshalb das Immunsystem bei einigen Menschen unverhältismässig heftig auf die eiweisshaltigen Pollen reagiert; die Abwehrreaktion wird zur

eigentlichen Krankheit. Sie äussert sich mit Niessattacken, Juckreiz, Atembeschwerden oder tränenden Augen.


Weitere Tipps von AHA-Swiss, Allergiezentrum Schweiz


1. Allergene meiden. Den Pollen kann man nur beschränkt ausweichen. Linderung kann aber ein Ausflug in eine pollenärmere Gegend versprechen. Meteo Schweiz und AHA bieten unter www.pollenundallergie eine Pollenprognose und entsprechende SMSDienste an.


2. Dann in die Ferien fahren, wenn die Pollenbelastung hierzulande besonders hoch ist. Ideal ist eine Reise ans Meer oder ins Hochgebirge.


3. Erst nach 22 Uhr oder nach einem längeren Regen lüften. Dann ist die Pollenkonzentration besonders klein.


4. Pollenschutzgitter am Fenster montieren.


5. Beim Autofahren Fenster und Lüftung dichtmachen. Bei den meisten Modellen ist heutzutage ein Pollenfilter in die Lüftungsanlage eingebaut.


6. Jeden Abend Haare waschen. Vorher aber nicht bürsten. Die Strassenkleidung sollte man aus

dem Schlafzimmer verbannen und Brillenträger müssen das Brillengestell und die Gläser regelmässig reinigen.


7. Täglich Staubsaugen und Abstauben, um die Pollen von Teppichen und Möbeln zu entfernen.

8. Ein «gelangweiltes» Immunsystem sucht sich andere Betätigungsfelder. Kinder sollen nicht keimfrei

aufwachsen, sondern dürfen beim Spielen ruhig dreckig werden.


9. Stress reduzieren. Stress ist ein Magnesiumräuber sondergleichen (siehe Tipps zur Stärkung des Immunsystems, nächste Seite.)



Allergische Reaktionen auf Pollen, Schimmelporen, Nahrungsmittel oder Insektengift gehören zum Allergietyp 1. Nach dem ersten Kontakt mit dem körperfremden Eiweiss bildet der Körper IgE-Antikörper, die sich an die Oberfläche von Mastzellen heften. In diesen Mastzellen ist Histamin gespeichert. Beim erneuten Kontakt mit demselben Eiweiss produziert der Körper eine Abwehrfront mit mehr Antikörpern als nötig sind. Nun kommt es zu einer Reaktion zwischen den Antikörpern und den Allergenen. Die Mastzellen schütten Histamin aus, was zur Folge hat, dass sich innert kurzer Zeit die Atemmuskulatur

zusammenzieht und Kurzatmigkeit hervorgerufen wird. Gleichzeitig wird die Durchlässigkeit der Schleimhäute erhöht. Das wiederum hat Schnupfen zur Folge. Auch die Nervenreize kann das Histamin

verändern. Das zeigt sich mit Schmerz und Juckreiz. In der Regel sind diese Histaminreaktionen örtlich auf die Atemorgane und die Augen begrenzt. So zum Beispiel beim Heuschnupfen, einer allergischen Bindehautentzündung am Auge, einem Nesselausschlag oder bei allergischem Asthma. Der Allergietyp 1 ist der häufigste von insgesamt fünf Allergietypen.


Staubwolken voller Allergene

Die Pollen, die hierzulande so vielen Menschen den Frühling oder Sommer vermiesen, stammen aus sechs verschiedenen Pflanzenfamilien: Gräser, Birken, Hasel, Erlen, Eschen und Beifuss. Bei den oben genannten Gewächsen werden die Pollen nicht durch Insekten, sondern über den Wind verbreitet. Die Pflanzen müssen deshalb Unmengen von Blütenstaub bereitstellen, damit die Pollen die zu befruchtende,

weibliche Pflanze erreichen können. Ganze Staubwolken wirbeln während der Blütezeit durch die Luft.


In höheren Lagen, wo die Temperaturen tiefer sind, ist die Anzahl Pollen pro Pflanze geringer. Das macht fü Allergiker den Aufenthalt in den Bergen etwas angenehmer. Die Grenze hat sich aber – ebenfalls als Folge der Klimaveränderung – bereits etwas nach oben verschoben.


Über die Ursachen, weshalb immer mehr Leute an Heuschnupfen leiden, kursieren mehrere Theorien. Die Impfkritiker tippen auf die hohe Durchimpfungsrate. Andere sehen die (falsche) Ernährung als Grund oder einen stressreichen Alltag. Forscher der technischen Universität München haben in Experimenten herausgefunden, dass Pollenkörner und andere eiweisshaltige Partikel durch Stickoxide und Ozon in der Luft derart verändert werden, dass sie leichter Allergien hervorrufen können. Liegen die Ozonwerte aufgrund des verkehrsbedingten Sommersmogs hoch, reagieren viele Betroffene auch stärker auf den Pollenflug.

Eine weitere Beobachtung kommt von der Seite des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie. Weil das Klima die Pflanzen und deren Pollenproduktion beeinflusst, wird vermutet, dass die Pflanzen

bei wärmeren Temperaturen mehr Pollen produzieren.






Schwarzkümmelöl gegen Heuschnupfen

Genauso unklar, weshalb gewisse Naturstoffe plötzlich als Allergen wirken können, ist auch die Frage, warum 1,2 Millionen Schweizer auf Pollen reagieren und die restlichen 6,8 Millionen den Frühling und den

Sommer unbeschwert geniessen können. Unklar ist, warum 1,2 Millionen Schweizer auf Pollen reagieren

und die restlichen 6,8 Millionen den Frühling und den Sommer unbeschwert geniessen können.





Wer die Ursache angehen möchte, braucht Geduld. Neben homöopathischen, energetischen und schulmedizinischen Methoden muss vor allem auch das Immunsystem trainiert werden. Zum Beispiel

mit Schwarzkümmelöl. Natürliches Schwarzkümmelöl enthält rund 20 Prozent hochwertiges pflanzliches Eiweiss sowie etwa 35 Prozent Pflanzenfette. Diese setzen sich aus duftenden, ätherischen Ölen und aus fetten Ölen zusammen. In den fetten Ölen befinden sich ungefähr 60 Prozent mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Diese Wirkstoffzusammensetzung macht den Schwarzkümmel (Nigella Sativa L.) zu einem entzündungshemmenden, immunstärkenden und antihistaminen Heilmittel. Allerdings tritt die

Wirkung nicht von heute auf morgen ein. Damit das Immunsystem trainiert werden kann, sollte man Schwarzkümmelölkapseln drei bis sechs Monate lang einnehmen. Nicht erst, wenn die Pollen schon

fliegen, sondern zwei Monate vorher. Die ideale Dosierung zur Heuschnupfenprävention beträgt dreimal täglich zwei Kapseln. Diese Menge entspricht etwa einem Teelöffel des flüssigen Öles.


Unklar ist, warum 1,2 Millionen Schweizer auf Pollen reagieren und die restlichen 6,8 Millionen den Frühling und den Sommer unbeschwert geniessen können.

Aus Südeuropa

Der echte Schwarzkümmel ist ein Gewürz, das in seiner Form und Farbe den Zwiebelsamen ähnelt. Zerstossen wird das Gewürz als Pfefferersatz zum Kochen verwendet oder dem Brotteig beigemischt. Der echte Schwarzkümmel gehört zur Familie der Hahnenfussgewächse (Ranunculaceae). Die Pflanze ist weder mit dem Kümmel noch mit dem Kreuzkümmel verwandt. Es handelt sich um eine einjährige, krautige Pflanze. Sie wird bis zu 20 Zentimeter hoch. Die oberirdischen Pflanzenteile sind leicht behaart, der Stängel ist gestreift und die Laubblätter sind leicht gefiedert. In den weissen Blüten entwickeln sich die

Samenkapseln mit den schwarzen Samen. Ursprünglich kommt der Schwarzkümmel aus Südeuropa, Nordafrika und Westasien. Deshalb werden die Samen in der arabischen und islamischen Volksmedizin

gegen unzählige Beschwerden genutzt. In unsern Breiten kann der Schwarzkümmel als Gartenpflanze kultiviert werden.


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