Wetterzeichzen: Kalter See erzeugt Nebel
Bei uns entsteht Nebel vor allem im Winterhalbjahr, wenn sich kalte, schwere Luft in den Tälern und Senken als Kaltluftsee ansammelt. Das Wasser, das in diesem Kaltluftsee kondensiert, wird als riesige am Boden liegende Wolke sichtbar. Vom Boden aus wird sie als «Nebel» wahrgenommen, da man sich in der Wolke befindet.
Der Nebel besteht aus einer Ansammlung von unzähligen Tröpfchen, die meistens etwa 0,1 Millimeter gross oder noch kleiner sind. Trotzdem sind sie noch leicht genug, um zu schweben. Nebel entsteht bei uns meistens bei stabilen, länger anhaltenden Hochdrucklagen. Während in den Niederungen das Wetter trüb und grau ist, herrscht in den Bergen eine kristallklare Fernsicht. Paradoxerweise sind die Temperaturen unter dem winterlichen Nebelmeer oft viel kälter als darüber in den Bergen. Es entsteht eine Temperaturinversion, das heisst, die Temperatur nimmt mit der Höhe nicht ab (wie das normalerweise der Fall ist), sondern zu.
Im Bild ist eine sehr spezielle Art der Nebelbildung sichtbar. Über dem Bodensee hat sich eine dünne Nebeldecke gebildet, die praktisch nur über dem Wasser vorhanden ist. An einem warmen Tag im Spätherbst gleitet warme und feuchte Luft über den kälteren Bodensee. Dabei kühlt sich die Luft über der Wasseroberfläche ab und der Taupunkt wird erreicht. Als Folge davon entsteht über dem See eine Nebeldecke, die kurz nach dem Uferbereich endet.
Andreas Walker