Wetterzeichen: Wasserhosen über Schweizer Seen

Tornados sind sehr starke, jedoch kleinräumige Wirbelstürme. Wasserhosen sehen ebenfalls aus wie Tornados, sind jedoch schwächer als diese und sie entstehen über grossen Wasserflächen. Vor allem die grossen Seen sind Gebiete, in denen Wasserhosen in der Schweiz immer wieder beobachtet werden können. 


Wasserhosen und Tornados sind von der Entstehung her ähnlich. Beide Phänomene entwickeln sich aus der Unterseite einer gut entwickelten Quellwolke. Der Name Wasserhose für diese Saugwirbel kommt aus dem Englischen, denn hose heisst Schlauch.

Wasserhosen treten am ehesten im Spätsommer oder Herbst auf, wenn labile Kaltluft über die noch warmen Seen gleitet. Je grösser der Temperaturunterschied zwischen Seewasser und der darüber liegenden Luft ist, desto besser sind die Chancen zur Entstehung solcher Saugwirbel. Deshalb entsteht dieses Phänomen häufig am Morgen oder Abend, wenn die Lufttemperatur kühl ist. Damit die Entstehung des Saugwirbels nicht gestört wird, darf nur ein schwacher Bodenwind wehen. Manchmal erscheinen Ansätze von Wasserhosen, die als Trichterwolken sichtbar werden.

In Zukunft könnte dieses Phänomen öfters auftreten. Erwärmt sich die Erde weiter, so wie es vorhergesagt wird, müssten sich auch Wasserhosen häufen. Eine Zunahme dieser Saugwirbel ist bereits an immer wärmeren Meeren wie z. B. der Adriaküste beobachtet worden.Das Bild zeigt eine Wasserhose über dem Bodensee, wo dieses Phänomen fast jedes Jahr zu beobachten ist.

Andreas Walker

Zurück zum Blog