Wetterzeichen
Am Sommeranfang sind die Tage am längsten. Zudem verändert sich die Tageslänge über Wochen kaum merklich. Dies führt oft zu stabilen Wettersituationen.
Egal ob ein Azorenhoch oder ein Islandtief vorherrscht, die Wetterlagen-Muster mit den dazugehörigen Hoch- und Tiefdruckgebieten bleiben dann hartnäckig über längere Zeit bestehen. Aus dieser Situation ist die folgende Bauernregel entstanden: «Regnet's am Siebenschläfertag, es noch sieben Wochen regnen mag.» Mit dem Siebenschläfertag ist der 27. Juni gemeint, dessen Ursprung in einer frühchristlichen Legende zu finden ist. Zur Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Decius sollen sich sieben Brüder, in einer Höhle bei Ephesos versteckt haben, um den Verfolgern zu entgehen. Nach der Legende sind sie dort in einen tiefen Schlaf gefallen und erst etwa zweihundert Jahre später wieder aufgewacht.
Die Siebenschläfer-Regel trifft in etwa zwei von drei Jahren zu. Allerdings darf man diese Regel nicht wörtlich interpretieren. Es ist nicht nur der 27. Juni massgebend und es müssen auch nicht sieben Wochen sein. Berücksichtigt man die Gregorianische Kalenderreform liegt der entsprechende Zeitraum sogar erst beim 7. Juli. In der Essenz besagt die Siebenschläfer-Regel: So wie sich das Wetter im Zeitraum Ende Juni/Anfang Juli verhält, wird es erfahrungsgemäss noch eine Weile andauern.
Andreas Walker