Gefährliche Winde bei Gewittern
Wetterzeichen
Gewitter sind oft von starken Winden begleitet. Die heftigen Aufwinde in einer Gewitterwolke führen gleichzeitig zu Abwinden in der Umgebung. Diese heftigen Turbulenzen spüren wir bei einem Gewitter, das sich annähert. Es existieren jedoch noch andere gefährliche Winde. So können im Extremfall auch bei uns Tornados entstehen, die eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Ebenso kann eine gefährliche Fallbö aus der Gewitterwolke stürzen, ein sog. Downburst.

Wenn in einer Gewitterwolke der Hagel schmilzt oder die Regentropfen verdunsten, kühlt sich die Luft ab und wird dadurch dichter, das heisst, in einem konstanten Volumen wird die Luft darin schwerer und beginnt damit abzusinken. Die fortschreitende Abkühlung verdichtet die Luft weiter und führt zu einer Beschleunigung des Falls. Trifft dieser Kaltluftschwall mit grosser Geschwindigkeit auf den Boden, entstehen heftige Winde, die sich radial nach allen Seiten hin ausbreiten, wobei die Windgeschwindigkeit mit zunehmender Entfernung vom Auftreffpunkt wieder abnimmt. Solche Winde können sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen und schwere Schäden anrichten. Am 24. Juli 2023 entstand eine solche Fallbö über der Region La Chaux-de-Fonds. Am Flugplatz Les Eplatures registrierte der Windmesser Höchstgeschwindigkeiten von 217 km/h. Dort riss der Sturm sogar den Kirchturm ab.
Für den Luftverkehr stellen Down-bursts eine sehr grosse Gefahr dar, wenn das Flugzeug in diesen Fallwind gerät. Nachdem in den 1970er- und 1980er-Jahren eine Serie von schweren Unglücksfällen in der Luftfahrt auftrat, wurden Down-bursts intensiv erforscht und entsprechende Detektions- und Warnsysteme in Flugzeugen und auf Flughäfen installiert.
Andreas Walker