Extrem tiefer Sommervollmond

Sternengucker

Am 20. Juni beginnt der Sommer. Zugleich ist dieses Datum der längste Tag des Jahres und die Sonne erreicht ihren Höchststand von 66 Grad. Beim Vollmond ist es gerade umgekehrt. Die Nacht vom 21. auf den 22. Juni ist die kürzeste Vollmondnacht. Dabei erreicht der Vollmond einen Höchststand von nur 13 Grad.

 

Dieses Phänomen wird durch die Neigung der Erdachse verursacht. Dadurch steigt die Sonne im Sommer am höchsten und zieht im Winter auf ihrer tiefste Bahn. Beim Vollmond ist es gerade umgekehrt. Dieser ist im Winter am höchsten und zieht im Sommer auf seiner tiefsten Bahn. Es kann im Juni also durchaus sein, dass in einem Tal der Vollmond gar nie sichtbar wird, da er sich nicht über die Berge zu erheben vermag. Diese extrem tiefe Sommer-Vollmondbahn tritt nur alle 18 Jahre auf.

Auf dem Bild wurde diese Situation durch eine Mehrfachbelichtung im Stundentakt im Jahre 2006 auf einen Negativ-Film aufgenommen. Die Höhe einer durchschnittlichen Sommer-Vollmondbahn beträgt so viel wie die Höhe der Sonne am Winteranfang, nämlich 19 Grad. Aus den gleichen Gründen wird die Winter-Vollmondbahn dieses Jahr in der Nacht vom 15. auf den 16. Dezember einen 18-jährigen Höchstwert von 71 Grad aufweisen. Die durchschnittliche Höhe im Winter beträgt beim Vollmond 66 Grad.

Andreas Walker

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