Eisheilige mit Spätfrösten

Als «Eisheilige» werden die Tage vom 11. bis 15. Mai (Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia) bezeichnet, deren Namenstage die katholische Kirche feiert. Häufig findet zu dieser Zeit einer der letzten kräftigen Kaltluftvorstösse mit entsprechenden Nachtfrösten statt.


Allerdings können diese Kälteeinbrüche auch einige Tage früher oder später auftreten und manchmal kommen sie gar nicht vor. Folgende Bauernregel beschreibt die Eisheiligen:  «Die Pankrazi, Servazi und Bonifazi sind drei frostige Bazi und zum Schluss fehlt nie die kalte Sophie.»

Obwohl die Sonne im Mai bereits viel Kraft hat, können bis zu den Eisheiligen immer noch Fröste auftreten. Es lohnt sich deshalb, in der ersten Maihälfte den Witterungsverlauf besonders gut zu beobachten, damit die neuen Pflanzen im Garten nicht der Kälte zum Opfer fallen.

Statistische Auswertungen zeigen, dass die Bodenfrostwahrscheinlichkeit Anfang Mai noch bei 30 Prozent, nach dem 15. Mai jedoch nur noch bei 5 Prozent liegt. Damit ist die Gefahr von späten Frösten in der Landwirtschaft nach den «Eisheiligen» tatsächlich deutlich geringer als davor.

Allerdings muss man bei der Beurteilung der Bauernregel der «Eisheiligen» auch Klimaveränderungen berücksichtigen, denn die Regel mit den «Eisheiligen» wurde wahrscheinlich während einer mittelalterlichen Kälteperiode aufgestellt. Mit der globalen Erwärmung sollten die Temperaturen im Mai in Zukunft seltener unter den Gefrierpunkt fallen.

Andreas Walker

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