Weihnachten wird bunt!

Hält die Natur Winterschlaf, stehen blühende Zimmerpflanze besonders
hoch im Kurs. Das gilt vor allem für den Weihnachtsstern: Er zählt weltweit zu den beliebtesten Pflanzen in der Adventszeit. Mittlerweile gibt es Züchtungen, die mit gelben, pinken, orange- und cremefarbenen Hochblättern viel frischen Wind in den Interieur-Bereich bringen.

Irène Nager, JardinSuisse

Fröhlich, farbenkräftig und facettenreich: So geht es im Herbst zu und her. Reichhaltige Farbtöne wie «Cranberry» – ein lebendiges Rot –, das orange-rosafarbene «Crabapple», das goldgelbe «Butterscotch» oder das gelblich-grüne «Antique Moss» sind überall zu sehen. 

Wolfsmilchgewächse zu Weihnachten

Was für die Modebranche gilt, ist auch bei der winterlichen Pflanzendekoration angesagt. In den neuen Pflanzenzüchtungen finden sich die erwähnten Farbtrends wieder. Das zeigt sich speziell beim Weihnachtsstern. Anfang des 19. Jahrhunderts brachte der Diplomat und Botaniker Joel Robert Poinsett die Pflanze aus Mexiko in die USA und wurde damit Namensvater des Wolfsmilchgewächses: Poinsettia, wie sie auf Lateinisch heisst. Grün und Rot, die Farben ihrer wechselständig angeordneten Laub- und Hochblätter, haben lange Zeit als Symbolfarben die Advents- und Weihnachtstage bestimmt.


Farben, die Freude vermitteln

Diese Saison gesellen sich vielseitige Farben wie Cremeweiss, Orange, Bronze, Weiss-Pink und lebendiges Gelb hinzu: Emotionale Töne, die man im Poin-settien-Sortiment bislang weniger kannte. Insbesondere Zitronengelb als Gute-Laune-Farbe sticht heraus. In der Farbpsychologie heisst es, dass Gelb die Konzentration und Kreativität fördert und Ängste und Depressionen lindert. Eine Farbe also, die den Geist beflügelt und Freude vermittelt – ideal, um Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen. 

Am besten kommen die Pflanzen in neutral getönten Gefässen – zum Beispiel kakifarbene oder schwarze – zu Geltung. Festlicher wird’s in Pflanze-Topf-Kombinationen aus Silber, Grau, Creme und Beige. In Vasen oder auf Schalen platziert und mit Tannenzweigen, Kugeln oder Glanzpapier kombiniert, entsteht im Handumdrehen ein festliches Ambiente. In Fachgartencentern und gut sortierten Gärtnereien finden sich viele anschauliche Beispiele, wie sich die farbenkräftigen Weihnachtsboten effektvoll inszenieren lassen.


Sterne mit Zeitgefühl

Dass Poinsettien gerade zur Weihnachtszeit in den buntesten Farben leuchten, ist Ergebnis einer genetischen Programmierung. Als sogenannte Kurztagpflanzen beginnen sie mit der Anlage von Blüten und Hochblättern erst, sobald die Herbstnächte länger als zwölf Stunden dauern. In Gewächshäusern lässt sich dieser Vorgang durch Verdunkeln steuern. Wenn die Pflanzen ab Ende Oktober in den Handel kommen, haben die Hochblätter ihre charaktervoll-leuchtenden Farben ausgebildet. 

Wo finde ich sie?

  • Weihnachtssterne lieben es warm und hell: Zimmertemperaturen um die 20° Celsius ohne direkte Sonneneinstrahlung sind ideal.
  • Vorsicht vor Standorten über der Heizung: Der heisse Luftstrom schadet ihnen.
  • Weihnachtssterne brauchen nur wenig Wasser. Ein Tauchbad alle paar Tage in zimmerwarmem Wasser genügt. Alle zwei Wochen kann etwas Flüssigdünger beigemischt werden.
  • Auf allfällige Giessfehler macht der Weihnachtsstern von selbst aufmerksam: Gelbe oder abfallende Blätter deuten auf zu nasse Wurzeln, hängende Blätter auf zu wenig Wasser hin.
  • Die Wildpflanzen in freier Natur sind giftig, insbesondere ihr Milchsaft. Er enthält Reizstoffe, die allergische Reaktionen auslösen können. In den handelsüblichen Weihnachtsstern-Zuchtformen konnten diese hautreizenden Stoffe nicht nachgewiesen werden. Dennoch sind die sternförmigen Schönheiten keinesfalls zum Verzehr gedacht.


Worauf beim Kauf zu achten ist

  • Man sollte nur solche Pflanzen kaufen, die entfernt vom Eingangsbereich des Verkaufsortes stehen. Sind sie zu nahe am Eingang platziert, können sie durch den kalten Luftzug Schaden nehmen und vorzeitig die Blätter abwerfen.
  • Speziell an kalten Tagen empfiehlt es sich, die Pflanzen in Papier eingewickelt nach Hause zu transportieren. So sind sie vor einem Kälteschock geschützt.
  • Zeigt die Pflanze eingerollte Blätter oder ist der Erdballen sehr nass oder sehr trocken, sollte man von einem Kauf absehen. Dies deutet auf Pflegefehler am Verkaufsort hin.
  • Auch in Plastikfolien eingepackte Pflanzen sollten nicht gekauft werden. Diese sind vermutlich über weite Strecken transportiert worden und können in der Folie nicht ausreichend atmen.

 

JardinSuisse

JardinSuisse ist der Unternehmerverband Gärtner Schweiz. Ihm gehören 1700 Betriebe des Garten- und Landschaftsbaus, der Topfpflanzen- und Schnittblumenproduktion, der Baumschulproduktion sowie des Gärtnerischen Detailhandels an. Der Branchenverband bietet seinen Mitgliedern eine umfassende Palette an Dienstleistungen an.

Dazu gehören beispielsweise die Beratung, die Unterstützung bei der Werbung, die Zertifizierung von Produktionsbetrieben und vieles andere mehr. Jardin Suisse betreut zudem die gärtnerische Berufsbildung von der Grundbildung bis zur Höheren Fachprüfung (Gärtnermeister).

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