Romy Dübener und Fredy Wiederkehr beherbergen in ihrem Gästehaus mit Obstgarten, Weinberg, Wäldchen und vielen Rückzugsorten vor allem Gäste aus der Schweiz. Trotzdem wirkt die «Villa Giarvino» durch und durch italienisch.
Hier herrscht pure ländliche Idylle: Die «Villa Giarvino» ist eingebettet in Weinberge, Obstgärten und einen kleinen Wald. Er wird Druidenwald genannt. Denn er ist von einem Hügel gekrönt, auf welchem die Ruinen einer uralten Kapelle stehen und der einst, so besagt es die Legende, von einem Druiden bewohnt war. Keine Legende sind die vielen Nischen, Waldlichtungen (eine mit einem Pizzaofen), Bänke, eine Piazza unter einem riesigen Nussbaum und ein Baumhaus, das einen weiten Ausblick in die Natur bietet: Sie alle sind stille, lauschige Rückzugsmöglichkeiten zur Kontemplation und Regeneration.
Dass Romy Dübener und ihr Partner Fredy Wiederkehr zu Gastgeber*innen mutieren würden, stand nicht in den Sternen: Die Bernerin Romy – man duzt sich hier, in dieser familiären Anlage – ist eine erfolgreiche Sopranistin, Chorleiterin und Musikpädagogin. Der ursprünglich aus dem Aargau stammende Fredy war einst Gemeindeschreiber in Diemtigen BE, später Chef der Wirtschaftsförderung des Berner Oberlandes. Bekannt wurde er als Erfinder der modernen Schnitzeljagd namens Foxtrail, die er während fast zwei Jahrzehnten aufbaute und 2018 verkaufte.
Liebe auf den ersten Blick
Schon lange hatte Fredy Wiederkehr den Wunsch nach einem Rustico im Tessin oder einem Ferienhaus in Norditalien gehegt. Doch er stellte sich die bange Frage: «Wenn alles arrangiert ist, was macht du dann dort? Nur noch im Liegenstuhl liegen?» Die Antwort fand sich bei einem Makler, der ein Gästehaus anzubieten hatte, «und mir war rasch klar: Das ist es», sagt Fredy Wiederkehr. – «Liebe auf den ersten Blick», wie sich Romy Dübener ausdrückt.
Was das künftige Gastgeberpaar an der Liegenschaft faszinierte, war die Balance zwischen alt und neu. Die ältesten noch sichtbaren Teile des Gästehauses datieren rund fünf Jahrhunderte zurück. Die vier Hektaren erzählen viele Geschichten. Und «die Möglichkeit, nicht nur Verwandte und Bekannte zu beherbergen, sondern auch Gäste, die für die erbrachten Dienstleistungen bezahlen», so Fredy Wiederkehr, schien attraktiv.
Die bauliche Substanz des Haupthauses ist aussergewöhnlich. Ausserdem gibt es viele Räumlichkeiten, die man für einen rein kommerziellen Betrieb gar nicht bräuchte. Da wäre zum Beispiel die Cantina, ein Weinkeller mit Weinfässern, in welchem man Feste feiern und Gäste bewirten kann; der Salon mit riesigem Cheminée, das ehemalige Hallenbad, das die Gastgeber*innen zum Tagungs- und Eventraum umgebaut haben, ein grosser Garten mit Pergola und Pizzaofen, und so weiter. Dank dieser Grosszügigkeit fühlt man sich nie eingeengt oder zusammengepfercht.
Das Giarvino wird von einem grosszügigen Garten mit Liegewiese, Olivenbäumen und Zedern umrahmt.
Corona als Chance genutzt
Romy und Fredy erwarben das Gästehaus im Herbst 2019 und kamen nach längerem Nachdenken auf den Namen «Giarvino», ein Wortspiel aus «Giardino» und «Vino», was die vier Hektar grosse Anlage anschaulich beschreibt. Der Start war allerdings holperig wie das Gelände, auf dem das Gästehaus steht: Kaum war die «Villa Giarvino» eröffnet, kam die Pandemie. Die beiden Besitzer*innen nutzten die Zwangspause: Unter anderem entstand ein kleiner Pool, in welchem man heute herrlich planschen und gleichzeitig die Aussicht über die weitläufige, hügelige Landschaft, die Weinberge und Wäldchen geniessen kann. Der Corona-Not ist auch die hervorragende Küche im Giarvino zu verdanken. Zwar gäbe es in der nahe gelegenen Bäderstadt Acqui Terme erstklassige Restaurants, diese waren während der Pandemie aber geschlossen. Mit dem apulischen Küchenchef Francesco fand man die optimale Lösung und entschied sich nach Ende des Lockdowns weiter auf dessen Kochkünste zu setzen und gar Kochkurse anzubieten.
Nun hat die «Villa Giarvino», obwohl mit acht Gästezimmern und Suiten eher klein, eine Küche zu bieten, wie man sie eher in Fünfsterne-Häusern erwartet. Kulinarisch verwöhnt wird man schon am Morgen, wenn die Mitarbeitenden ein Frühstücksbüffet mit lokalen Spezialitäten aufbauen: Schinken, Salami, Käse, Brot, Butter und vor allem viele frische Früchte von den eigenen Obstbäumen.
So ist das «Giarvino» zu einem ganz speziellen Ort geworden. Einem Ort der Begegnung, der Kultur, des Genusses und der Erholung. In der näheren Umgebung kann man stundenlang durch die Weinberge wandern, von Dorf zu Dorf, und in den lokalen Gasthäusern einkehren. Man kann Weingüter besuchen, und nur 15 Kilometer entfernt, in der Nähe des mittelalterlichen Städtchens Mombaruzzo, steht die weltberühmte Grappa-Destillerie Berta Besuchern offen. Auch ein Besuch des Marktes von Acqui Terme jeweils am Dienstag und Freitag lohnt sich. Und wenn es einmal doch der Strand sein soll: Die ligurische Küste ist auch nur gut anderthalb Autostunden entfernt.
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