Mit Wein, Maskottchen oder Abendfahrt: Diese Seilbahnen führen im Spätsommer auf unterschiedlichste Weise in die Schweizer Natur.
Benjamin Haltmeier
St.Gallen Bodensee – die Späte
Auf der Kantonsgrenze zwischen Appenzell Innerrhoden und St. Gallen thront der Hohe Kasten mit seinen 1793 m ü. M. Um die Gondel der Kastenbahn von der Talstation in Brülisau bis ganz nach oben zu nehmen, muss man sich indes nicht beeilen. Die Seilbahn fährt nämlich bis 23 Uhr nach oben, und auch im Panoramarestaurant auf dem Gipfel können sich Gäste bis spätabends bedienen.
Visperterminen – die Köstliche
Das Heidadorf hoch über dem Rhonetal ist vom Weinanbau geprägt. Dass die lokalen Kellereien dabei auf lokale, urtypische Rebsorten setzen, zeigt sich aber nicht nur auf den sonnenverwöhnten Terrassen rund um die Gemeinde. Auch in der Sesselbahn stehen edle Tropfen durchgehend auf dem Programm: Den Transport zum Aussichtspunkt Giw kann man nämlich als Erlebnisfahrt buchen – samt einem Glas Wein.
Adelboden – die Vergnügliche
Die Schweizer Kinderfigur Globi und die Luftseilbahn zur Engstligenalp: In Adelboden funktioniert diese Kombination prächtig. Der blaue Spassvogel hat den rot-karierten, alten Gondeln seinen Stempel aufgedrückt, und oben auf der Hochebene können Besucher:innen danach die Alpenwelt des Berner Oberlands erkunden. Natürlich amtet Globi dort ebenfalls als lustiger Botschafter des Sennen-Alltags.
Tessin – die Getrennte
«Zuckerhut der Schweiz» wird der Monte San Salvatore am Luganersee auch genannt. Seit 1890 fährt eine Standseilbahn von Paradiso hinauf auf 912 m ü. M., und das auf eine höchst eigenwillige Weise: Die Bahn besteht nämlich aus zwei getrennten, eingleisigen Sektionen. Darum fahren Passagiere erst bis zur Mitte der Strecke, steigen dann in die zweite Kabine um und erreichen so den Gipfel mit seinem 360-Grad-Panorama.
Avants – die Altehrwürdige
Oberhalb des Genfersees liegt diese kleine Waadtländer Ortschaft mit ihren 450 Einwohner: innen. Hier blühen im Frühling jeweils die weissen Narzissen. Hier verkehrt zwischen Bahnhof und Sonloup aber auch die die 515 Meter lange Standseilbahn aus dem Jahre 1910. Die historischen, roten Wagen des «Funi» sind alleine schon ein Hingucker, und oben schliesst sich der Regionale Naturpark Gruyère Pays-d’Enhaut an.
St. Luc – die Himmlische
Vom Bergdorf im Val d’Anniviers fährt diese Standseilbahn zuverlässig zur Alp Tignousa. Dort kann man zum Beispiel eine zünftige Wanderung zum Gipfel des Bella Tolla angehen – und bei der Rückkehr gleich noch einen astronomischen Abend anhängen. In der Nähe der Bergstation liegt schliesslich eine grosse Sternwarte auf 2200 m ü. M., in der Besucher:innen auch selbst durchs Teleskop spähen können.