Martini-Sommer

Im Winter ist es in tiefen Lagen oft trüb, während es in den Bergen sonnig und warm ist. Die Ursache dafür ist der Nebel, der uns häufig aufs Gemüt drückt, besonders dann, wenn wir uns unterhalb dieser seltsamen Wolke befinden, die am Boden aufliegt. Es ist jeweils ein überraschendes Erlebnis, wenn man aus dem trüben und kalten Nebel in die Berge wandert und sich plötzlich in einer warmen und sonnigen Umgebung wieder findet. In den kurzen Wintertagen ist die Sonne für uns besonders wichtig. Deshalb ist ein Spaziergang über dem Nebel Balsam für die Seele und tut in jeder Hinsicht gut. Zudem bietet der Aufenthalt über dem Nebelmeer einen fantastischen Ausblick und lässt die Landschaft wie in einem Märchen erscheinen. Tatsächlich ist das Nebelmeer ein See aus kalter Luft, der die Täler und Senken auffüllt und worin die Feuchtigkeit schliesslich als Nebel auskondensiert.

Der Dezember ist auch eine Zeit der Besinnung und gibt Anlass zu einem Rückblick auf das vergangene Jahr. Es ist Zeit, Altes loszulassen und Neues zu beginnen. Der Aufenthalt über dem Nebel gibt uns auch die Gelegenheit, Energie zu tanken und die Alltagssorgen zurückzulassen, ähnlich wie es im Lied von Reinhard Mey heisst:

«Über den Wolken muss die Freiheit
wohl grenzenlos sein.
Alle Ängste, alle Sorgen, sagt man,
Blieben darunter verborgen und dann
Würde, was uns gross und wichtig erscheint,
Plötzlich nichtig und klein.»
Andreas Walker
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