Kräuter bringen den Frischekick im Frühling

Frische Kräuter stärken den Körper im Frühling nach den grauen und trüben Wintertagen. Der Bärlauch ist der Frühlingskräuterklassiker schlechthin. Als Pesto schmeckt er besonders fein.

Therese Krähenbühl-Müller


Gott lässt die Kräuter aus der Erde wachsen, und ein Vernünftiger verachtet sie nicht», sagte einst der Schweizer Naturheilkunde- Pionier Alfred Vogel. Wenn nach dem kalten Winter die Tage länger und wärmer werden, spriessen auch die Kräuter wieder. Der Zeitpunkt ist perfekt, denn gerade nach den grauen Wintertagen braucht der Körper die vielen guten Eigenschaften, welche die Frühlingskräuter in sich tragen.


Verwechslungen vermeiden

Das Frühlingskraut schlechthin ist der Bärlauch. Er ist ein interessantes Gewächs, das einen intensiven, knoblauchähnlichen Geruch hat und zeitgleich dem giftigen Maiglöckchen zum Verwechseln ähnlich sieht. Darum ist beim Sammeln des Bärlauchs immer etwas Vorsicht geboten. Der Geruchstest beugt üblen Verwechslungen vor. Riecht die Pflanze intensiv nach Knoblauch, ist es Bärlauch. Maiglöckchen bilden zusätzlich an einem Stängel mehrere Blätter aus, während der Bärlauch immer nur in einzelnen Blättern wächst. Wachsen tut er übrigens besonders gerne auf den feuchten Böden von schattigen Laubwäldern.


Reich an Vitamin C

Der Bärlauch ist aufgrund mehrerer Inhaltsstoffe so wertvoll. Einerseits ist er reich an Vitamin C. in 100 Gramm Bärlauch finden sich 150 Milligramm Vitamin C. Erwachsene sollten pro Tag 100 Milligramm Vitamin C zu sich nehmen. Im Vergleich dazu, müsste man etwa 300 Gramm Orangen essen, um auf die gleiche Menge Vitamin C zu kommen.


Allicin und Chlorophyll

Bärlauch enthält auch Allicin. Dieses ist für den intensiven Geruch verantwortlich, der beim Schneiden und Verarbeiten der Blätter entsteht. Allicin ist ein natürliches Antibiotikum, das nicht nur bei bakteriellen Erkrankungen helfen soll, sondern zusätzlich die Cholesterinwerte senkt und sogar Herzinfarkten und Schlaganfällen vorbeugen und gegen gewisse Krebsarten gut sein soll.

Zusätzlich ist in den grünen Pflanzenblättern des Bärlauchs viel Chlorophyll enthalten, welches sich gesundheitsfördernd auf den Körper auswirken und vor Giftstoffen schützen soll.


Pasta mit Pesto

Es gibt viele gute Gründe, den Frühling zu nutzen, um so viel Bärlauch wie möglich zu essen. In Form eines Pestos und in Kombination mit frischer Pasta schmeckt er besonders fein.

Für ein Pesto für vier Personen braucht es folgende Zutaten:
Einen Bund Bärlauch, 50 g Walnüsse, 50 g rezenter Käse, 100 g Öl

Zubereitung: Den Bärlauch zerkleinern (idealerweise schon etwas hacken) und im Mörser zerreiben, die Walnüsse und den Käse dazugeben und das Ganze weiter gut miteinander verarbeiten. Dabei hilft es, wenn man nach und nach das Öl dazu gibt, weil sich die Masse so besser verarbeiten lässt. Am besten schmeckt das Pesto, wenn es frisch serviert wird. Wenn es gut mit Öl bedeckt ist, kann es aber auch einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.


Kräuter kreativ trocknen

Sobald es im Garten grünt und blüht, ist es auch schon wieder Zeit, an die kälteren Monate und an das Konservieren der Schätze aus dem Garten zu denken. Gerade mit getrockneten Kräutern lassen sich im Winter die Aromen des Sommers auf den Teller zaubern. Besonders schön ist es, wenn das Trocknen von Kräutern zusätzlich kreativ umgesetzt werden kann, wie zum Beispiel in Form eines doppelten Kräuterkranzes. Dieser kann ganz einfach gebunden werden und sieht sehr dekorativ aus. Zusätzlich ist so ein Kranz ein schönes und nützliches Geschenk für Menschen, die das Handwerk und die Kräuter zu schätzen wissen.

  

Alles aus der Natur

Und so wird ein doppelter Kräuterkranz gewickelt. Material: zwei unterschiedlich grosse Kränze aus Naturmaterialien (im vorliegenden Beispiel wurde Peddigrohr verwendet), eine Schere, Naturschnur (hier ist es selbst gesponnene Flachsschnur) und verschiedene Kräuter (Majoran, Rosmarin, Lavendel, Salbei, Minze usw.).

Vorgehen: Wenn man nicht schon fertige Kränze verwendet, müssen zuerst aus dem Naturmaterial zwei unterschiedlich grosse Kränze gewickelt werden. Diese allenfalls zusätzlich mit Schnur umwickeln, damit sie ihre Form behalten. Die Schnur am grossen Kranz fixieren und damit einzelne Kräutersträuss­chen am Kranz festbinden. Dabei arbeitet man wie bei einem Adventskranz und bindet Sträusschen um Sträusschen fest und legt das neue Sträusschen jeweils über das Ende des alten. Wenn der Kranz fertig gewickelt ist, wird das Ende der Schnur gut verknotet, damit sie sich nicht löst.

Der kleinere Kranz wird nicht mit Kräutern umwickelt, sondern dazu genutzt, die Kräuter daran aufzuhängen. Bevor die Kräuter am kleinen Kranz befestigt werden, sollte dieser am grossen Kranz fixiert und die beiden Kränze bereits an der Stelle, an der sie dann hängen sollen, aufgemacht werden. Die Kräuter für den kleinen Kranz werden entweder zu kleinen Sträusschen gebunden und so am Kranz fixiert, oder sie können allenfalls auch direkt über den Kranz gehängt werden.


Eine praktische Deko

Idealerweise lässt man Kräuter an trockenen Orten trocknen und sollte sie nicht dem direkten Sonnenlicht aussetzen, da sie sonst ausbleichen. Doch die Kräuter können auch vorzu verwendet werden, wenn man sie in der Küche oder im Wohnzimmer aufhängt. Zusätzlich ist der Kranz nicht nur eine hübsche Dekoration, sondern verströmt auch einen wunderbaren Kräuterduft.

 

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