Biber als Kunstschaffende

Biber fällen Bäume, um Wasser zu stauen. Die Nager mit Zähnen, scharf wie Stechbeitel, schaffen sich damit Teiche mit geschütztem Unterwasserzugang zu ihrem Bau.

Werner Bangerter

In der Regel bearbeiten die Tiere Baumstämme mit geringstmöglichem «Arbeitsaufwand», indem sie eine Kerbe in V-Form rund um den Stamm meisseln, bis der Baum instabil wird und fällt. Hie und da aber gestalten Biber unter erheblichem Aufwand in unseren Augen Kunstwerke, die für sie keinen offensichtlichen Nutzen haben. Es entstehen Skulpturen, die manchem Kunsthandwerker zur Ehre gereichen würden.

Die Bilder sind im «Ziegelmoos» entstanden, einem Naturschutzgebiet unweit von Gampelen zwischen Bieler- und Neuenburgersee.

Der Biber

Der Biber wurde Anfang des 19. Jahrhunderts wegen intensiver Bejagung in der Schweiz ausgerottet. Erst 1962 wurde der bis zu 30 Kilogramm wiegende Nager mit nachwachsenden Schneidezähnen im eidgenössischen Jagdgesetz als geschützte Art aufgenommen. Nach verschiedenen erfolgreichen Aussiedlungsaktionen schätzte man 2019 den Bestand auf 3500 Tiere. Als Baumeister hat der Biber einen erheblichen Einfluss auf die Gestaltung der Landschaft: Neue Wasserflächen können entstehen, Ufergehölze verändern sich. Bei natürlichen und naturnahen Gewässern geraten Biber nicht selten in Konflikt mit dem Menschen. In der Forst- und Landwirtschaft kommt es zu Frassschäden, zum Fällen von Bäumen und zu Vernässungen von forst- und landwirtschaftlichen Kulturen und zu Verstopfungen von Drainagesystemen, Strassen und Wege werden untergraben. Trotzdem werden vom Gesetz her keine Gebiete ausgeschieden, welche von der natürlichen Besiedlung des Bibers freigehalten werden sollen.

Quellen: Schweizerisches Zentrum für die Kartografie der Fauna (SZKF), Konzept Biber Schweiz (BAFU)

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