Wenn der Magen brennt

Magenbrennen ist in der kalten Jahreszeit, wenn fettig und üppig gegessen wird, keine Seltenheit. Die Ursachen dafür sind jedoch weit vielfältiger als gedacht – aber zum Glück kennt die Natur erprobte Mittel gegen die Beschwerden.

Bei Magen- und Sodbrennen greifen viele Leute zu sogenannten Säureblockern. Die frei verkäuflichen Mittel wirken schnell, binden die überschüssige Säure und beruhigen dadurch den Magen innert kurzer Zeit. Bei akuten Brennschmerzen, die durch ein «zu viel» an Magensäure hervorgerufen werden, kann das sehr hilfreich sein. Ab 50 Jahren nimmt die Magensäureproduktion jedoch bei einigen Menschen ab und die Eiweisse können nicht mehr so gut verdaut werden. Statt die Säure zu neutralisieren, müsste man hier also eher einen Schuss Zitronensaft zum Essen geben um die Magenaktivität anzuregen und Bauchschmerzen zu lindern. Wer also ab dem mittleren Alter öfters unter Verdauungsproblemen leidet, ist gut beraten, sowohl die Variante Säureblocker als auch die Variante Zitronensaft auszuprobieren – oder die möglichen Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten erst mit einer Fachperson abzuklären.

« Durch Zugabe eines Spritzers Zitronensafts zum Essen lässt sich die Magenaktivität stimulieren. »


Schluss mit Stress und Fett

Zu üppige Mahlzeiten, fettes Essen, Süssigkeiten und Weissmehl zum Beispiel, stören die Funktion der Verdauungsenzyme, ebenso Stress, Hektik beim Essen sowie Alkohol, Koffein und Nikotin. Dadurch wird die Nahrung nicht mehr vollständig zersetzt und Magensaft gelangt in die Speiseröhre. Im Gegensatz zum Magen ist die Speiseröhre jedoch nicht mit einer schützenden Schicht überzogen. Die Magensäure greift unweigerlich die Eiweissstrukturen der Speiseröhrenschleimhaut an, was zu einem unangenehmen Brennen im Hals führt, das sich im Liegen, beim Bücken oder Heben noch verstärkt.


Der Feigenkaktus wirkt als natürlicher Säureblocker.


Bei Magenbrennen und Oberbauchschmerzen wird in der Traditionellen Europäischen Naturheilkunde als Sofortmassnahme oft roher Kartoffelsaft empfohlen. Die im Saft enthaltene Stärke bindet die überschüssige Magensäure und lindert die Beschwerden rasch. Die Therapie ist einfach: Man trinkt morgens und abends je einen Deziliter Kartoffelsaft. Bei starken Beschwerden darf es auch mehr sein. Bereits nach einer Woche sollten sich erste Verbesserungen einstellen. Weitere Helfer aus der Natur sind verschiedene Gewürze wie Kardamom. Die Samenkapseln dieser Pflanze können nach einem schweren Essen zerkaut oder mit heissem Wasser zu einem Tee aufgegossen und getrunken werden. Ein anderes wirksames Mittel ist der ursprünglch aus Mexiko stammende Feigenkaktus. Er ist reich an Mineralstoffen, darunter auch Magnesium, und wirkt so als natürlicher Säureblocker.


Das hilft bei Sodbrennen

Kopf hoch: Das Kopfteil des Bettes um zehn Zentimeter erhöhen.

Bitter essen: Viel bekömmlicher als fettige Nahrungsmittel sind bitteres Gemüse, grüne Kräuter und Kartoffeln.

Warm trinken: Kohlensäurehaltige Getränke begünstigen die Übersäuerung. Besser sind zimmerwarmes Wasser ohne Kohlensäure und Tee.

Tinkturen von Heilpflanzen: Angelikawurzel, Enzian, Schafgarbe, Wermut oder Feigenkaktus bringen den Magen und sämtliche Verdauungsdrüsen ebenfalls ins Lot. Im Gegensatz zu künstlichen Säureblockern können solche natürlichen Verdauungshilfen über längere Zeit und ohne Bedenken bei Bedarf eingenommen werden. (kel)

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