Warum Hanf ? Warum jetzt?
Genau das ist der Knackpunkt – wenn wir ehrlich hinschauen, ist es oft nicht die Natur, die versagt, sondern der Zeitpunkt, an dem sie überhaupt ins Spiel kommt. Wer erst im Endstadium zu alternativen Methoden greift, kämpft gegen eine Lawine, die längst im Tal angekommen ist. Denn Prävention ist der Schlüssel – und eine Pflanze, die das wie kaum eine andere verkörpert, ist der Hanf.
Roger Urs Bottlang

Hanf ist keine Modeerscheinung. Seit Jahrtausenden begleitet er den Menschen: als Nahrung, Kleidung, Baustoff und Heilmittel. In Asien wurde er in alten Heilbüchern beschrieben, in Europa war Hanföl im Mittelalter ein alltäglicher Bestandteil der Küche. Erst in der Neuzeit, mit dem industriellen Aufstieg von Baumwolle und Erdöl, wurde Hanf systematisch verdrängt – nicht, weil er schlecht war, sondern weil er zu vielseitig war.
In den letzten Jahren erleben wir ein leises, aber kraftvolles Comeback. Ernährungswissenschaftler*innen und Ärzt*innen erkennen zunehmend: Hanfsamen sind ein nahezu perfektes Lebensmittel. In nur zwei Esslöffeln geschälter Hanfsamen steckt eine Kombination, die in der Natur selten ist: pflanzliches Eiweiss mit allen essenziellen Aminosäuren, wertvolle Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren im idealen Verhältnis, Magnesium, Zink, Eisen, B-Vitamine, Vitamin E und viele weitere Vitalstoffe – alles hoch bioverfügbar.
Das Schöne daran: Sie müssen nichts Kompliziertes tun. Keine Pillen, keine Pulver mit schwer verständlichen Zusätzen einnehmen. Einfach morgens ins Müesli, mittags über den Salat oder abends in die Suppe streuen – fertig.
Ab der nächsten Ausgabe starten wir eine Serie, die Ihnen zeigt, wie vielseitig Hanf wirklich ist: vom Frühstücksrezept bis zur Hautpflege, von Sporternährung bis zur Seniorenversorgung. Doch wir bleiben nicht bei den geschälten Samen stehen. Denn Hanf ist weit mehr als nur ein Lebensmittel:
- In der Technologie liefert er nachhaltige Biokunststoffe, die Erdöl ersetzen können.
- In der Textilindustrie bringt er robuste, atmungsaktive Stoffe zurück, die langlebiger sind als Baumwolle.
- Im Bauwesen ermöglicht Hanfbeton klimafreundliche Häuser, die CO ₂ speichern statt produzieren.
- In der Autoindustrie ersetzt die Hanffaser längst schon Kunststoffteile – leicht, stabil und recyclebar.
Kurz gesagt: Hanf ist eine Pflanze für Kopf, Körper und Klima. Prävention beginnt nicht morgen, sondern heute. Zwei Esslöffel Hanfsamen sind ein leichter Start.
| Roger Urs Bottlang beschäftigt sich seit 30 Jahren mit Hanf – von medizinischer Anwendung bis zu Ernährung, Fasern und Innovationen. Ab dieser Ausgabe wird er in seiner Kolumne Einblick in die reiche Geschichte der Heilpflanze bieten ebenso wie in ihre Nutzungsmöglichkeiten. Harmonius GmbH – natuerlich.hanf@gmail.com |
