Die Heilung kommt von Herzen

Für Allergiker ist die Ballonrebe oder Cardiospermum, wie ihr lateinischer Name lautet, eine wichtige Heilpflanze. Sie besitzt eine entzündungshemmende, kortisonähnliche Wirkung, jedoch ganz ohne Nebenwirkungen. Man bezeichnet sie deshalb gerne auch als Kortison der Homöopathie.


Die stark wuchernde, krautige Schlingpflanze wächst in tropischen Gegenden und war den alten Heilkundigen Europas nicht bekannt. Wahrscheinlich fand sie im Mittelalter als Zierpflanze den Weg zu uns. Die älteste Beschreibung findet sich im «New Kreüterbuch» von Leonhard Fuchs aus dem Jahre 1543. Zwar kannte er ihre medizinischen Eigenschaften nicht, meinte aber, dass er dieses schöne Gewächs aufführen müsse, damit die anderen Menschen Grund hätten, über ihre Wirkungsweise nachzudenken. Die Ballonrebe ist eine einjährige kletternde Schlingpflanze, die sich bis zu zwei Meter in die Höhe ranken kann. Sie blüht je nach Standort zu unterschiedlichen Zeiten. Die aus den kleinen, weissen Blüten wachsenden Früchte sind nahezu runde, ballonförmig aufgeblasene Kapseln, welche die charakteristischen Samen enthalten. Ihren Namen erhielt die Pflanze 1753 vom Botaniker Carl von Linné. Den Gattungsnamen Cardiospermum, was «Herzsame» bedeutet, verdankt die Pflanze den erbsen­grossen, dunkelbraunen Samen, die einen herzförmigen, weissen Fleck aufweisen.

 

Wohltuend bei Hauterkrankungen

Da die Ballonrebe reich an Flavanoiden, Phytosterolen und Saponinen ist, finden Samen und Wurzeln wertvollen Einsatz in der Medizin. Herzsamen besitzen eine kortisonähnliche Wirkung, die sich insbesondere die Homöopathie zu Nutze macht. In die Homöopathie eingeführt wurde die Ballonrebe durch Willmar Schwabe, der 1956 die ersten Cardiospermum-Exemplare aus dem damaligen Belgisch-Kongo nach Deutschland brachte und dort anpflanzte. Die Heilpflanze wirkt entzündungshemmend und Juckreiz stillend auf Haut und Schleimhaut. Die Wirksamkeit der Ballonrebe bei Juckreiz und Ekzemen wurde in zahlreichen klinischen Studien bewiesen. Ob bei chronischen Hautveränderungen wie Neurodermitis oder Psoriasis, sie hilft auch bei allergischen Reaktionen oder Entzündungen, die beispielsweise durch Medikamente oder chemische Reize verursacht worden sind. Zudem wirkt sie feuchtigkeitsspendend und heilt schmerzende Risse, die bei trockener Haut auftreten können. Auch bei rheumatisch-entzündlichen Erkrankungen oder Verdauungs- und Atemwegsbeschwerden findet die Ballonrebe in der afrikanischen traditionellen Kräuterheilkunde Verwendung.

Hierzulande gelten Herzsamen als Unterstützung und Alternative zur Kortisontherapie, die mit vielen Nebenwirkungen behaftet ist. Als Arzneimittel wird die Ballonrebe häufig als Salbe oder Creme angeboten und zur Unterstützung in der kortisonintensiven Dermatologie eingesetzt. Sie kann auch als Tee oder homöopathische Urtinktur eingenommen werden. (kel)

Zurück zum Blog