Beratung: Organisches und anorganisches Kalzium

Ich habe gelesen, dass Wasser keine Mineralien liefert, da diese anorganisch seien und vom Körper nicht aufgenommen werden könnten. Mineralwasser sei also nicht förderlich als Kalziumquelle. Teilen Sie diese Meinung?




Sagen wir es so: Wasser oder Mineralwasser allein, ist sicher keine ausreichende Osteoporose Prophylaxe. Das Kalzium aus der Brokkolisuppe wird garantiert besser aufgenommen als jenes aus dem Mineralwasser. Meiner Meinung nach reden wir in Bezug auf die Osteoporose noch immer viel zu oft vom Kalzium, obwohl viele andere Faktoren ebenso wichtig sind. Wenn wir zum Beispiel den Fleischkonsum halbieren würden, bräuchten wir nur noch halb so viel Kalzium. Dazu kommt, dass Knochen hart UND flexibel sein müssen. Die Härte allein macht den Knochen noch nicht zu einem gesunden Knochen. Erst die Flexibilität durch das Bindegewebe schützt in effektiv vor Knochenbruch. Und dieses Bindegewebe benötigt in erster Linie eines: Genügend Feuchtigkeit. Wenn das Getränk auch noch Mineralien enthält, umso besser. Das muss aber nicht unbedingt ein Mineralwasser sein, sondern kann auch ein Leitungswasser sein, aufgepeppt mit Brennnessel- oder Schachtelhalmfrischpflanzensaft.

Wir unterscheiden zwischen organischem und anorganischem Kalzium. Das organische Kalzium stammt von pflanzlichen Quellen wie zum Beispiel Rotalgen. Das anorganische Kalzium aus Kalkstein und anderen Mineralquellen. Kalzium ist als reines Element immer anorganisch. Nur ist es im Gestein an ein Carbonat angehängt, in der Alge oder im Gemüse an ein Phosphat oder Citrat. Deshalb ist Kalziumcarbonat anorganisch und Kalziumphosphat oder -citrat organisch. In Form von Kalziumcitrat ist das Kalzium sehr gut löslich und kann vom menschlichen Körper sehr gut aufgenommen werden. Dasselbe gilt für Kalzium-ascorbat oder Kalziumorotat.

Das Kalziumcarbonat, wie es im Mineralwasser oder auch in vielen Kalziumpräparaten vorkommt, muss vom Körper zuerst verändert werden. Was immer zu einem gewissen Aufnahmeverlust führt. Insbesondere dann, wenn jemand nur wenig Magensäure hat. Bei einem normalen Magensäurespiegel wird bedeutend mehr Kalziumcarbonat aufgenommen als bei einem niedrigen Magensäurespiegel.

Sowohl Leitungswasser wie auch kalziumreiches Mineralwasser liefern Ihnen anorganisches Kalzium. Wenn durch die Transformation im Magen ein gewisser Prozentsatz verloren geht, profitieren Sie immer noch ein wenig mehr vom Mineralwasser im Gegensatz zum Leitungswasser. Aber hier reden wir nicht von den relevanten Kalziummengen. Viel wichtiger scheint mir, dass Sie ein Kalziumpräparat auf der Basis von Rotalgen oder einem anderen organischen Kalzium einnehmen, dass Sie Hülsenfrüchte, Kohlgemüse, Petersilie und Sesam essen, mehrheitlich vegetarisch kochen, sich oft im Freien aufhalten, Brennnesseltee trinken und immer mal wieder ein Schachtelhalmpräparat zu sich nehmen.



Sabine Hurni arbeitet als Naturheilpraktikerin und Lebensberaterin in Baden, wo sie auch Ayurveda Kochkurse, Lu Jong- und Meditationskurse anbietet.

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