Unsere Füsse sind so ein wichtiger Teil von uns und doch schenken wir ihnen oft nur wenig Aufmerksamkeit. Die Fussreflexzonen-Therapie zeigt, wie stark unsere Füsse mit dem Rest des Körpers verbunden sind und wie viel mit einer Behandlung über die Füsse erreicht werden kann.
Blanca Bürgisser
H ört man zum ersten Mal von der Fussreflexzonen-Therapie, gehen viele davon aus, dass diese sich nur um das Wohlergehen der Füsse kümmert. Doch im Gespräch mit Marlis Fahrni, Fussreflexzonen-Therapeutin aus Thun, merke ich, dass dies keinesfalls alles ist: «Kurz gesagt kann man die Fussreflexzonen-Therapie für alles benützen.»
«Der Fuss ist wie der kleine Mensch, ich kann dort alles machen, was ich über den Körper machen kann.» Denn in der Lehre der Fussreflexzonen wird jeder Teil des Fusses einem Teil des Körpers zugeordnet – mit einer Ausnahme: nur Unterschenkel und Unterarme findet man auf den Füssen nicht wieder. Sonst wird alles über die Füsse erreicht – Organe, Muskulatur, Wirbelsäule bis hin zum somatischen und vegetativen Nervensystem sowie das Herz-Kreislauf- und das Lymphatische System werden. Mit einer Psychozonenmassage kann gar die Psyche erreicht werden.
Dank den energetischen Verbindungen von den Füssen in den restlichen Körper ist es während der Behandlung so, als würde Marlis Fahrni auf der betroffenen Stelle arbeiten. Der wesentliche Unterschied dabei ist, dass sie nicht direkt darauf drückt. Die Behandlung wird dann über den Fuss weitergeleitet und geht direkt auf die betroffene Körperstelle über und hilft dort Stauungen, Blockaden, Entzündungen und Traumata zu lösen und aus dem Körper zu transportieren.
Bei ihrer Arbeit am Fuss beginnt Marlis Fahrni bei der Erstbehandlung immer zuerst mit der Anamnese. Das Gespräch dauert meist rund eine halbe Stunde. Danach folgt ein Tastbefund an den Füssen. Dabei beginnt sie bei den grossen Zehen und tastet dann Millimeter für Millimeter die Füsse ab. Die Person in Behandlung meldet jeweils, wenn sie Schmerzen verspürt. Denn die Therapeutin fühlt zwar, wenn etwas nicht stimmt, aber nicht um welche Art von Schmerz es sich handelt. Danach arbeitet sie mit verschiedenen Grifftechniken, um den Schmerz abzuleiten. Sie spürt jeweils, wie die Behandlung zu wirken beginnt und der Schmerz langsam abläuft. Für diesen Teil der Therapie bleibt es ruhig, um die Person auf der Liege in einen Zustand tiefer Entspannung zu versetzen. Denn je entspannter eine Person ist, desto tiefer kann Marlis Fahrni wirken.
« Der Fuss ist wie
der kleine Mensch. »
Breites Wirkspektrum
Ihre Patient*innen kommen aus den unterschiedlichsten Gründen zu Marlis Fahrni. Zu den häufigsten Beschwerden zählen u. a. Migräne, Rückenschmerzen, Menstruationsbeschwerden oder Hautausschläge. Aber auch für Akutfälle wie z. B. Nackenstarre oder Hexenschuss hat Marlis Fahrni immer Platz. Das Spezielle an solchen Fällen ist, dass die betroffene Person sofort eine Besserung verspürt. Und auch nach Operationen kann sie beispielswiese bei einem Ödem gut Abhilfe verschaffen. Mit der Metamorphose-Behandlung, einer sanften und tiefenentspannenden Behandlung, gelingt es der Fussreflexzonen-Therapie gar Blockaden und Muster aus der pränatalen Zeit zu lösen.
Eine falsche Annahme, die viele Patient*innen noch haben, ist, dass die Behandlung wehtun muss, damit sie wirkt. Das ist jedoch keineswegs der Fall. Wenn es zu fest schmerzt, arbeitet Marlis Fahrni gar mit weniger Druck. Denn die Wirkung bleibt die gleiche.
Blick in die Seele
Spannend ist auch, wie viel die Füsse bereits auf den ersten Blick über einen Menschen verraten. Allein die Form der Zehen kann ein Hinweis auf die Persönlichkeit sein. Oder ein Hallux beispielsweise, so Marlis Fahrni, deute auf ein ausgeprägtes Helfersyndrom hin. Werden die Zehen zu Boden gekrümmt kann dies darauf hinweisen, dass jemand Energie ableitet und sich bremsen lässt. Dreht sich eine Zehe ab in Richtung grosser Zehe, wird dies als Rückblickzehe bezeichnet. Es bedeutet, dass die betroffene Person zu sehr in der Vergangenheit lebt oder vergangene Themen noch nicht verarbeitet hat. Es lohnt sich also, seinen Füssen etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken und ihnen ab und an etwas Gutes zu tun.
Marlis Fahrni arbeitet seit 2010 als Fussreflexzonen-Therapeutin und Ernährungsberaterin nach den fünf Elementen. 2021 hat sie die Ausbildung als Seelenhaus-Beraterin abgeschlossen und kann seitdem in ihrer Praxis «Leichtigkeit für Körper und Seele» in Thun noch gezielter mit Menschen arbeiten.