«Herzlich willkommen!» – Sag’s mit Blumen
Ein stimmig bepflanztes Gefäss verschönert jeden Hauseingang. Die besten Resultate erzielt, wer auf harmonische Proportionen achtet und verschiedene Blütenfarben und Blattstrukturen kombiniert. Im Gartenfachhandel gibt’s Inspiration und Beratung.
Irène Nager, JardinSuisse
Ein üppig bepflanzter Blumentopf vor der Eingangstüre ist ein herzlicher Willkommensgruss, der täglich aufs Neue erfreut. Langeweile kommt so schnell nicht auf, denn passend zur jeweiligen Jahreszeit lassen sich die Gefässe immer wieder neu bepflanzen und ausdekorieren. Als sommerliche «Türwächter» eignet sich eine ganze Reihe verschiedener Pflanzen, die sich vielfältig kombinieren lassen.
Eleganz durch Kombination und Wiederholung
Sobald die letzten Frostnächte vorbei sind, kann es losgehen mit klassischen Sommerblumen wie Ziersalbei, Geranien von Pink bis Bordeaux, mit Petunien und begleitenden Ziergräsern. Für gelungene Pflanzungen gilt es, die Proportionen ebenso wie die Farbkontraste oder -harmonien im Auge zu behalten. Das Gefäss darf sich in schlichter Zurückhaltung üben oder ein auffälliger «Eyecatcher» sein, sollte aber punkto Form, Grösse und Farbe so gewählt sein, dass die gewünschten Pflanzen darin optimal zur Geltung kommen. Hohe Pflanzen wie Salvien, Strauchbasilikum oder Penstemon bilden den Hintergrund, während niedrige wie die Goldmarie oder der Zauberschnee und hängende wie die Süsskartoffel vorne an den Topfrand kommen. Je nach Vorliebe und Platz kombiniert man verschiedene Pflanzen unterschiedlicher Höhe und Wuchsform oder beschränkt sich auf eine einzige Art wie beispielsweise eine Hortensie oder ein Gras, die dann im Mittelpunkt stehen. Gefässe lassen sich einzeln ebenso wie im Doppel rechts und links des Hauseingangs platzieren. Für ein lebhaftes Bild sorgt auch eine Dreiergruppe aus unterschiedlich hohen Töpfen: der erste mit einem zierenden Gras, der zweite mit einer Blattschmuckstaude, der dritte mit einer Blütenpflanze bestückt.
Zusammen pflanzen, was zusammen passt
Zunächst heisst es abzuklären, ob die gewünschten Pflanzen auch zum jeweiligen Standort passen, ob sie sonnen- oder schattenliebend sind, viel oder wenig Wasser benötigen. Für ein gesundes Wachstum lohnt es sich, auf eine hochwertige, torffreie Blumenerde aus dem Fachhandel zu setzen, die Wasser und Dünger gut speichert und langsam wieder an die Pflanze abgibt. Wer nicht selbst aktiv werden möchte, kauft sich in der Gärtnerei einen bereits fertig bepflanzten Kübel nach seinem Geschmack.
Mit den bunt bepflanzten Gefässen holt man sich den Sommer direkt vor die Haustüre. Mit einfachen Dekoelementen wie geflochtenen Weidenzweigen oder assortierten Keramikkugeln lassen sich die Pflanzungen immer wieder neu in Szene setzen. Die Arbeit lohnt sich: Denn schliesslich ist der Eingangsbereich so etwas wie die Visitenkarte des Hauses.
1 Einladender Willkommensgruss beim sonnigen Sitzplatz …Gefäss links: Präriekerze (Gaura) und hängend eine purpurfarbene Zierkartoffel (Ipomoea).
Gefäss rechts: Aufrechte Geranie (Pelargonium) und Ziersalbei (Salvia greggii) mit bronzefarbenerer Zierkartoffel
(Ipomoea).
2 Der Empfang am Sitzplatz mit versteckter Genussnote …Gefäss gross: aromatisches Strauchbasilikum (Ocimum), Hüllenklaue (Hypoestes), Schattenlieschen (Impatiens walleriana), Zauberschnee (Euphorbia) sowie ein herabhängender Silberregen (Dichondra).
Gefäss klein: Wiederholung mit Schattenlieschen, Zauberschnee und Hüllenklaue, frech dazu kombiniert ein Küchensalbei (Salvia) sowie eine weisse Knollenbegonie (Begonia).
3 Das Spiel mit Wuchsformen, Farben und Kombinationen ist spannend und schafft Landeplätze für Nektarsuchende.
4. Diese Türwächter sind der Beweis, dass Eleganz und Opulenz sich nicht zwingend ausschliessen…
Gefäss links: rosafarbene Präriekerze (Gaura) mit Buntnessel (Coleus), Ziergras (Carex), Ziersalbei (Salvia), Stern von Ägypten (Pentas) sowie einem üppig herabhängenden Silberregen (Dichondra).
Gefäss rechts: Kugelamarant (Gomphrena ‘Fireworks‘) mit bronzefarbener Zierkartoffel (Ipomoea).
5 Wieso nicht bereits zusammen pflegen, was in der Konfitüre erst recht zusammen passt?
Wer mit Sorgfalt pflanzt, legt den Grundstein für gesundes Wachstum$
Mit diesen Tipps klappt’s:
- Ein winterfestes, standfestes Gefäss verwenden, das im Boden ein Abzugsloch fürs Giesswasser aufweist.
- Das Loch im Topfboden mit einer Tonscherbe abdecken und eine Drainageschicht aus Blähton oder Schaumglas einfüllen.
- Ein Stück Vlies über die Drainageschicht legen, dann torffreie Universal- oder Blumenerde einfüllen.
- Die Wurzelballen etwas lockern.
- Hoch wachsende Pflanzen im Hintergrund, niedrige und hängende vorne am Topfrand platzieren (in der Gärtnerei nachfragen, wie viele Pflanzen im gewünschten Gefäss Platz haben).
- Die Erde rund um die Pflanzen gut andrücken, einen Giessrand von 2–3 cm zum Topfrand hin aussparen und gut wässern.
- Regelmässig giessen und düngen, Verblühtes laufend entfernen.
- Um Verschmutzungen auf empfindlichen Bodenbelägen zu vermeiden, Unterteller verwenden.
Pflanzen mit Schweizer Wurzeln
Schweizer Gärtnereien haben den Anspruch, möglichst nachhaltig zu produzieren. Darum haben sie in den vergangenen Jahren viel investiert, um ihre Produktionsmethoden zu optimieren. Sie verzichten, wo immer möglich auf den Einsatz von Torf und haben ihren Verbrauch von CO2 in den letzten 20 Jahren um 35 % reduziert.
Bis 2030 wollen sie ihre Gewächshäuser zu 80 % fossilfrei beheizen und den Torfverbrauch in der Produktion auf unter 5 % senken.
JardinSuisse
JardinSuisse ist der Unternehmerverband Gärtner Schweiz. Ihm gehören 1700 Betriebe des Garten- und Landschaftsbaus, der Topflanzen- und Schnittblumenproduktion, der Baumschulproduktion sowie des Gärtnerischen Detailhandels an.
Er bietet seinen Mitgliedern eine umfassende Palette an Dienstleistungen. Dazu gehören die Beratung, die Unterstützung bei der Werbung, die Zertifizierung von Produktionsbetrieben und vieles anderes mehr. Der Verband betreut zudem die gärtnerische Berufsbildung von der Grundbildung bis zur Ausbildung zum Gärtnermeister.