Nährstoffe für das Hüftgelenk

Ich habe Hüftgelenkprobleme. Ist Glukosa-minhydrochlorid dem Glukosaminsulfat vorzuziehen? Ist das vegetarische Glukosamin genau so wirksam wie das tierische? Welche Omega-3 würden Sie empfehlen?

Frage von M.B. aus Orzens an Sabine Hurni.

Gelenkarthrose ist eine Degeneration der Knorpelsubstanz in den Gelenken. Sehr häufig sind das Hüft- oder das Kniegelenk betroffen, weil diese Gelenke einfach sehr stark beansprucht werden. Beim Säugling ist der Gelenkknorpel weich wie ein Kissen, weil jede Zelle prall gefüllt ist mit Wasser. Das ändert sich mit zunehmendem Alter. Der Knorpel wird trockener, er schabt sich ab, die Knorpelzellen gehen zugrunde und irgendwann reibt sich Knochen auf Knochen, was äusserst schmerzhaft ist. 

Knorpelaufbau- oder Knorpelschutzpräparate sind hilfreich, um die, noch vorhandene Knorpelsubstanz aufzupolstern. Die Zuckereiweisse (Glykosaminoglykane) haben die Fähigkeit, sehr viel Wasser an sich zu binden. Sie erhöhen die Elastizität des Knochengewebes und versorgen die Gelenke mit visköser Gelenkschmiere. Das ist vergleichbar mit einem kleinen Kissen, das man zwischen die Gelenke legt: Der Druck vermindert sich. Es gibt auf dem Markt unzählige Knorpelschutzpräparate. 

Einige auf der Basis von Grünlippmuschelextrakt, andere mit veganem Chondroitin und Glukosamin. Am besten testen Sie das Produkt, das Sie am meisten anspricht. Neben den Glukosaminen sind auch Vitamin C, Vitamin E, Kupfer, Mangan, Zink, Selen, Kalzium, Vitamin D und Vitamin K wichtige Knorpelnahrung. Sorgen Sie dafür, dass diese Nährstoffe in Ihrer Nahrung gut vertreten sind – wenn nötig mit entsprechenden Nahrungsergänzungen. 

Bei den Omega-3-Fettsäuren würde ich Ihnen ein Fischöl-Präparat empfehlen. Fischöl wirkt effizienter gegen Entzündungen als das Leinöl. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass es mehr Sinn macht, den Lachs ein bis zweimal pro Woche zum Mittagessen zu geniessen, als hochdosiertes Fischöl einzunehmen, das die Leber verarbeiten muss. Verzichten Sie auf Schweinefleisch, weil dieses Entzündungen fördert. Fahren Sie hingegen die ballaststoffreiche Pflanzennahrung hoch, indem Sie Vollkornprodukte geniessen, die Speisen mit Weizenkleie oder Kokosraspel ballaststoffreicher machen und im Allgemeinen sehr viel Wasser und ungesüssten Tee trinken. Massieren Sie die Hüfte täglich mit einer wärmenden Salbe ein. Ideal, wenn auch sehr stinkend, ist das Murmeltierfett, ein Tigerbalsam oder eine Pferdesalbe. Durch die Arbeit mit den Muskeln wird die Durchblutung verstärkt. Denn nur wenn das Blut auch in den Knorpel gelangt, kann dieser ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden.

 

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Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda- Expertin, beantwortet Ihre Fragen zu Gesundheits- und Ernährungsthemen persönlich und ganzheitlich: s.hurni@weberverlag.ch

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