Sturmtiefs im Winter

Wetterzeichen

Mit dem astronomischen Herbst beginnt am Nordpol die Polarnacht – für die nächsten sechs Monate scheint dort keine Sonne mehr am Himmel. Deshalb werden mit dem herannahenden Winter die polaren nördlichen Breiten immer mehr abgekühlt, während am Äquator die Temperaturen mehr oder weniger gleich bleiben. Der Temperaturunterschied zwischen Pol und Äquator ist deshalb im Winter viel grösser als im Sommer.


Die Erdatmosphäre arbeitet wie eine Wärme-Kraft-Maschine, denn sie erzeugt die Bewegungsenergie aus den Temperaturunterschieden der verschiedenen Luftmassen. Je grösser dieser Temperaturunterschied ist, desto mehr Bewegungsenergie wird frei und umso stärker fallen die Winde aus. Deshalb wird im Winterhalbjahr die Wetterlage oft dominiert von ausgeprägten Sturmtiefs, die sich über dem Atlantik zusammenbrauen und sehr hohe Windgeschwindigkeiten erzeugen können. Besonders bekannt wurde der Wintersturm «Lothar» vom 26. Dezember 1999, der grosse Schäden anrichtete und z. B. auf dem Zürcher Hausberg Uetliberg Windböen von bis zu 241 Kilometern pro Stunde brachte!

Die Winterstürme sind jeweils gekoppelt mit warmen Temperaturen. Wenn sich unser Land auf der Vorderseite eines Tiefdruckgebietes befindet, wird mit einer Südwestströmung sehr warme Luft zu uns gesteuert, was wir im Winter als ungewöhnlichen Wärmeeinbruch wahrnehmen. Oft folgt nach dem Durchzug eines Sturmtiefs ein Kälteeinbruch. Installiert sich danach ein Kältehoch über Mitteleuropa, sind die kalten Wintertemperaturen wieder zurück und die Winterstürme werden dadurch blockiert.

Andreas Walker

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