Magische Gefährtin

Kategorie: Heilpflanze


Die Vogelbeere mit ihren feurig rotorangen Beeren bietet weit mehr als vitaminreiches Winterfutter für unsere gefiederten Freunde. Uns Menschen ist die prächtige und mächtige « Eberesche » eine wertvolle geistige Weggefährtin, die in dunklen Zeiten sehr viel Trost spenden kann.




Mit ihren rotorangen Beeren leuchtet die Vogelbeere (Sorbus aucuparia), gemeinsprachlich häufig Eberesche genannt, bis tief in unsere Seele hinein. Sie erheitert die Gemüter und begleitet uns stärkend und beschützend durch die nebligen Herbsttage. Es lohnt sich, dieses wunderschöne Baumwesen näher kennenzulernen. Wenn wir offen und achtsam sind, wird es uns in dunklen Zeiten leise zuflüstern. Doch welch Flüstern zieht uns da an?!


Auf der energetischen Ebene offenbart sich mir das Wesen der Eberesche als eine wahrhaft gütige, weibliche, lichtvolle, mit Flügeln ausgestattete Baumdeva*, die bei mir immer wieder Staunen und Ehrfurcht auslöst. Auf meinen Spaziergängen durch die Natur erlebe ich die Eberesche als eine starke Wesenheit, voller Lebenskraft, Wärme und Magie. Inzwischen ist sie zu einer engen geistigen Wegbegleiterin geworden, die mir immer wieder dabei hilft, das Beste aus einer Situation zu machen (Pionierbaum). Ich nutze die Eberesche, um Kraft zu tanken und bei mir selber anzukommen. Darüber hinaus schärft sie meine Sinne und stärkt die Intuition.

Verletzte Weiblichkeit

Das markanteste Merkmal der Eberesche sind sicherlich die leuchtenden Beeren. Mit ihrem Orangerot stehen sie für die Kraft der Sonne und die Feuerenergie des Planeten Mars. Beim genaueren Betrachten erkennt man in jeder Beere einen fünfzackigen Stern. Es handelt sich dabei um das Symbol des Penta-gramms, ein starkes Schutzsymbol, das allgemein für den erwachten Menschen steht (Leonardo da Vincis «vitruvianischer Mensch»). Ist die Spitze eines Pentagramms nach oben gerichtet, verkörpert es die männlichen, die Sonnenprinzipien und die helle Jahreszeit. Das, wie bei der Eberesche, nach unten gerichtete Pentagramm symbolisiert das Weibliche, die Mondprinzipien, die dunkle Jahreszeit. Das Wesen der Eberesche begleitet uns somit ermutigend auf dem Weg in die eigenen Tiefen und führt uns an eines der wichtigsten Themen unserer Zeit heran: die verletzte Weiblichkeit. Vom Naturprinzip her brauchen wir Männer starke und ausgeglichene Frauen. Das hilft uns, mehr ins Gleichgewicht zu kommen und beide Aspekte von Mann- und Frausein zu leben. Die reine Form der männlichen Kraft ist beschützend, fürsorglich, voller Zuneigung und Bewunderung gegenüber den schöpferischen, weiblichen Prinzipien.

Die Rinde der Eberesche fühlt sich geschmeidig und anmutig an. Sie ist versehen mit Querlinien, gräulich, bei älteren Bäumen fast silbrig. Im Laufe der Zeit wird die Rinde dunkler und bekommt Längsrisse. Dies symbolisiert unsere Haut als Abgrenzungsorgan. Alle Teile der Eberesche, insbesondere die Beeren, eignen sich für die tägliche Schönheitspflege und sorgen für eine geschmeidige Haut.

Ihr Stamm ist biegsam, elastisch und von starkem Wuchs gekennzeichnet; das Holz zäh und äusserst anpassungsfähig. So vermittelt uns die Eberesche eine Kraft, die sehr viel stärker ist als wir selbst. Sie lädt uns ein, auch in schwierigen Situationen standhaft zu bleiben und mit beiden Beinen fest verwurzelt mit der Erde zu sich selbst zu stehen. In der Nähe der Eber-esche kann ich meine Anpassungsfähigkeit und -Flexibilität stärken. Sie flüstert mir zuversichtlich zu und bejaht die gedeihende Lebensfreude. Sie lässt die kreative Kraft fliessen, fördert unseren Drang nach Freiheit und gibt uns Mut, den eigenen Weg zu gehen.


« Die Eberesche begleitet uns ermutigend auf dem Weg in die eigenen Tiefen. Sie führt uns zu einem der wichtigsten Themen unserer Zeit: die verletzte Weiblichkeit. »

Den Stoffwechsel ankurbeln

Die Eberesche ist ein Laubbaum aus der Gattung Mehlbeeren. Sie gehört zu den Kernobstgewächsen und somit zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae), was sich an den Beeren gut erkennen lässt. Die roten Früchte sehen aus wie zu klein geratene Äpfel und erinnern an Hagebutten. Die orangerote Farbe der Beeren deutet darauf hin, dass wir es mit einer Heilpflanze zu tun haben, welche die Stoffwechselaktivität ankurbelt. Insbesondere die Galle, Leber, Bauchspeicheldrüse, Niere und Blase. Das leuchtende Orange vermittelt zudem einen Bezug zu den Augen und dem Sehen – und tatsächlich: Vogelbeeren enthalten so viel Carotin wie keine andere Pflanze innerhalb unseres Breitengrades, mehr noch als die Karotte. Bei Augen-erkrankungen, wie zum Beispiel einem erhöhten Augeninnendruck, kann die Eberesche eine wertvolle Begleiterin sein.

Und eine gute Begleiterin ist sie alleweil! Vor allem dann, wenn du «den Wald vor lauter Bäumen» nicht mehr siehst. Auch wenn dich Zukunftsängste übermannen oder schwerwiegende Entscheidungen anstehen, kannst du dich vertrauensvoll an die Eberesche wenden und sie um Geleit bitten. Dann wird sie ihr wunderschönes, wärmendes Licht über dich ausbreiten und dir den Weg aus der Dunkelheit weisen. Sie wartet nur darauf, diese wunderschöne Baumdeva!


*  Deva ist der indische Name für die «Gott (Shiva) dienenden» Götter. Sie befinden sich auf höheren Schwingungsebenen als die Menschen. Deva kann mit «Götter», «Halbgötter» oder auch «göttisches Wesen» übersetzt werden.


gut zu wissen



Schöne Haut

Für eine Gesichtsmaske bei gereizter Winterhaut brauchst du eine Handvoll Beeren und 3 EL Honig. Püriere das Ganze und trage es auf das Gesicht auf (Augenpartie frei halten). Lass das Mus 20 bis 30 Minuten einwirken. Danach lauwarm abspülen.


Stärkung für Wandervögel

Die frischen Beeren enthalten bis zu 100 mg Vitamin C pro 100 g Beeren. Darüber hinaus Vitamin A, Kalzium, Kalium, Apfel-, Bernstein- und Weinsteinsäure sowie Bitterstoffe, Pektin und ätherisches Öl. 100 g frische Vogelbeeren enthalten 104 kcal (435 kJoule). Sie wirken basenbildend, regen den Stoffwechsel an und aktivieren die Magensäfte. 10 Beeren, verteilt über 5 Stunden, regen die Herztätigkeit an, löschen den Durst und vermindern die Schweissbildung.


Klare Stimme

Sänger und Redner nutzen die Vogelbeeren, um ihre Stimmbänder geschmeidig zu halten: Drei bis fünf frische oder getrocknete Beeren wirken schleimlösend und schmieren die Stimmbänder. Bei Husten und Heiserkeit nimmt man eine Handvoll frische oder getrocknete Vogelbeeren und lässt sie in einem halben Liter Wasser 1 Stunde leicht sieden. Mit dem Kräutersud gurgeln und danach runterschlucken. Der Trunk ist zu schade zum Ausspucken.


Sensitivität fördern

Das Holz der Eberesche eignet sich zum -Räuchern. Das Räucherwerk vertieft die Meditation, bietet einen umfassenden Schutz und erhöht die seherischen Fähigkeiten sowie die Wahrnehmung.





Steven Wolf hat schon als Kind von seiner Grossmutter altes Pflanzenwissen gelernt und weiss um die Kraft der Natur mit all ihren sichtbaren und unsichtbaren Wesen. Er lebt im Jurtendorf in Luthernbad, wo er zusammen mit seiner Partnerin ganzheitliche Pflanzenkurse für interessierte Menschen durchführt.


www.pflanzechreis.ch




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