Ist Leinöl ungesund?
Meine Partnerin und ich essen morgens eingeweichte Chia-Samen mit Karottensaft und etwas «Demeter Leinöl Natur-KraftWerke». Das Leinöl lagern wir im Kühlschrank. Nun habe ich gelesen, dass flüssiges Leinöl ungesund ist, weil es zu schnell oxidiere. Stimmt das?
B. B., Arlesheim

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Antwort
Im Bericht geht es um Leinöl, das nicht luftdicht hergestellt, abgefüllt und gelagert werden kann, sodass es spätestens zu Hause beim Kunden ranzig ist. Besser sei es, die Leinsamen ganz zu kaufen und vor dem Gebrauch im Mörser zu zerstossen. In gewisser Weise hat der Autor des Textes sicher Recht. Ich sehe das Ganze aber nicht so dramatisch. Auch wenn vielleicht nicht mehr alle Doppelbindungen intakt sind, ist das flüssige Leinöl für den Körper nicht schädlich. Das Problem ist, dass je mehr ungesättigte Doppelbindungen ein Öl hat, desto schneller reagiert es mit Sauerstoff. Sowohl die Verarbeitung wie auch die Lagerung ist deshalb heikel. Einmal angebrochen, sollte das Öl schnell aufgebraucht werden.
Da das Leinöl von NaturKraftWerke kein Massenprodukt ist, nehme ich an, dass es schonend hergestellt und sofort abgefüllt wird, sodass es nicht oder kaum oxidieren kann. Anders ist es bei günstigen Ölen, die in Grossproduktionen hergestellt werden. Dort ist die Qualität nicht unbedingt gewährleistet. Um zu verhindern, dass das Öl schnell ranzig wird, kauft man Leinöl in kleinen Flaschen. Sobald das Öl ranzig riecht, sollte es nicht mehr verwendet werden. Gleichwohl, den Vorschlag des Autors, die Leinsamen gemörsert zu gebrauchen, finde ich gut. Frischer gehts nicht. Sie können die gut zermalmten Leinsamen zum Karottensaft geben.
Sabine Hurni, Drogistin, Naturheilpraktikerin und Ayurveda-Expertin
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